Montag, 31. August 2009

von der kueste in den dschungel

nach ein paar tagen im farbenfrohen und architektonisch wunderschoenen lima bin ich gestern in iquitos angekommen. die stadt ist nur per flugzeug oder schiff erreichbar und liegt mitten im urwald: gegen westen 500 km gruen, im osten bis zum atlantik hin... nichts desdo trotz geht es hier sehr quirlig zu und her, die strassenzuestaende (dreiraedrige mototaxis) erinnern mich an hanoi: strasse ueberqueren am besten mit geschlossenen augen und viel gottvertrauen oder so. pulli und jeans bleiben hier im rucksack: es ist heiss und tueppig!
ich versuche mich immer mal wieder an peruanischen spezialitaeten, welche im grossen und ganzen sehr lecker sind. die spiessli aus rinderherzen haette ich zwar wohl weder bestellt noch gegessen, wenn ich gewusst haette, was es ist, aber ganz unvoreingenommen schmeckten sie wunderbar.
zur zeit wird am hafen der frachter "henry 3" beladen. voraussichtlich am mittwoch abend ist er bereit zur abfahrt nach pucallpa, einer hafenstadt die ca eine viertagesreise stromaufwaerts liegt (bei niederwasser wie jetzt - sonst gehts ueber eine woche...). wenn alles klappt, werde ich teil der "fracht" sein.

Freitag, 28. August 2009

trujillo - lima

bei einem stadttheaterbesuch in trujilo und am naechsten tag bei einer feier auf dem plaza de armas (den gibts in jedem dorf mit mehr als 2 einwohnern) wurde mir bewusst, wie unpatriotisch doch wir schweizer sind: waehrend die peruaner ausnahmslos lauthals die peru- UND die trujillo-hymne sangen, wuerde unsereiner bereits nach der ersten zeile (sprich "morgenrot daher"...) der schweizer nationalhymne bereits unsicher, was nun kommt. vielleicht fehlt uns (jedenfalls mir) auch einfach die uebung - ich bin dafuer, das in der schweiz per sofort alle feierlichkeiten mit der national- gefolgt von der stadthymne (gibts sowas ueberhaupt?) eroeffnet werden :-)

bei einem abstecher ans meer zelebrierten eine truppe argentinier und ich partiotismus der anderen art: matetee und echte schweizerschoggi, beides weitgereist aus dem rucksack am strand...

trujullo ist eine wunderschoene, farbige kolonialstadt. es gibt am strassenrand die besten humitas (suesse polentaschnitten in bananenblaetter gewickelt), die ich je gegessen habe.

nun bin ich - nach einer weiteren busnacht - in der rieeeesenstadt lima angekommen und wurde von andreas familie empfangen, als ob ich seit jeher dazugehoeren wuerde. bei so viel herzlichkeit fuehlt man sich selbst in einer 8-millionenstadt geborgen!

Dienstag, 25. August 2009

luft, feuer, erde und: wasser

reise der elemente: drei habe ich schon in ecuador angetroffen, das letzte hier in peru.
luft: ein pseudoseilbaehnli (=eisenplatte mit kniehohem gelaender) das ueber 500m weit ueber eine schlucht, hoch ueber den baumwipfeln raste. offenbar seit urzeiten zuverlaessig angetrieben von einem alten automotor kam es sicher auf der anderen seite an und ich habe wieder mal was gegen meine hoehenangst getan.
feuer: der vulkan tungurahua ist vor gut 2 jahren heftig ausgebrochen und hat die umbebung in asche getaucht. noch heute ist eine ganze berg- oder eben vulkanflanke von den lavastroemen gepraegt, die alles unter sich begraben haben. derselbe ort vor 5 jahren sah noch voellig harmlos aus.
erde: spaetestens wenn man eine nacht nach der anderen im bus verbringt, werden einem die distanzen und die landesgroessen bewusst... viel steppenlandschaft, weiter unten bananen, reis und wilde kuestenabschnitte. platz, staub und erde hats hier zur genuege!
wasser: salzwasser im magen, in den ohren und in der nase - ein untruegliches zeichen, dass ich auch mit dem letzten element in kontakt gekommen bin... surfen bei sonnenuntergang, umrahmt von sturzflugfischenden blaufusstoelpeln, hunderten springenden fischen und natuerlich: las olas, die wellen - traumhaft. ein paar wellen trugen mich weit an den strand zurueck, ein herrliches gefuehl. andere begruben mich schaeumend unter sich, daher wohl mein durst...
nun widme ich mich wieder dem element erde und befahre heute nacht die strecke nach trujillo, das auf halbem weg nach lima liegt. ein katzensprung dauert es doch nur 9 stunden.

Montag, 24. August 2009

eben noch in ecador, jetzt in peru!

nach ein paar tagen in quito habe ich mich ende woche nach ambato im sueden verschoben und dort einen bekanten getroffen. einmal mehr ueberforderten mich die familieverhaeltnisse, 16 leute sassen am sonntags-zmittagstisch...
nachdem ich mich langsam an pommes-frites, fleisch und 3 eier zum zmorge gewoehnt hatte, wusste wieviel eine falsche wasser kostet und wie man bus faehrt faengt das knobeln von vorne an: heute morgen habe ich nach einer laaaaaangen fahrt und ettlichen stopps an der migracion die peruanische grenze uberquert und glaub alle notwendigen ein- und ausreisestempel beisammen. soviel weiss ich schon von peru: wasser kostet 1 sucre, weiss aber noch nicht wirklich, vieviel das ist. zum busfahren muss man einen fingerabdruck auf einem plan vom bus entsprechend seinem sitzplatz hinterlassen (?!) und taxis sind hier irgendwie nicht wirklich taxis sondern dreiraedrige mofas. nun lege ich mich erst mal an in die haengematte hier in mancora, einem kleinen surferkaff um mich dann morgen in die wellen zu stuerzen!

Mittwoch, 19. August 2009

gut angekommen

hola! nach ein paar tagen in ecuador habe ich mich bereits wieder an einige grundlegende regeln gewoehnt: planen ist aussichtslos. in der suppe hats huehnerbeine. das wetter wechselt 10x taeglich. jeder hat mindestens 1001 cousins. bienvenido en ecuador!
die familie, die ich in quito kenne, hat mich mit offenen armen empfangen. ich komme zwar noch immer nicht ganz draus, wer jetzt genau mit wem verschwaegert ist, aber ich glaube das waere auch etwas viel verlangt bei 11 geschwistern mit je eigener familie... im moment bin ich nun im norden in tulcan bei einer tante einer schwester oder so. gestern chauffierten sie (die familei=1 auto und 1 camion voll) mich durch die provinz, ich sollte den buergermeister kennenlernen. schliesslich fanden wir ihn: kaum aelter als ich sass er in einer sitzung aller "wichgtigen" der stadt - eine ziemlich angeheiterte runde um nicht zu sagen, dass alle stockhagelvoll waren - da soll noch einer sagen, politik sei langweilig! nach ein paar glaeschen verabschiedeten wir uns wieder und widmeten uns der herrlichen umgebung und den kleinen staedchen und doerfchen. nun mache ich mich auf den weg zur messe mit der familie - mal sehen, ob ich weiss, wann ich aufstehen und was brummeln muss...
der versuch einer halbherz-facebookerin-massenmail-vermeiderin die geistig mitreisenden auf dem laufenden zu halten